Kaffee Geheimnis
Die Kaffeemischung im il baretto setzt sich aus folgenden Kaffeeländern zusammen:
30% Brasil Arabica Coffee Santos , 10% Costa Rica Arabica Coffee San Jorge und 60% Indien Arabica Coffee Plantation A (Etwas grössere Bohne aus dem Anbaugebiet Malabar). Arabica bedeutet Kaffee aus den Bergen. Robusta kommt aus den tieferen Lagen.
Indien
Indischer Kaffee ist vor allem wegen seines speziellen Aufbereitungsverfahrens, dem “Monsooning”, interessant. Als die Waren noch per Segelschiff transportiert wurden, dauerte die Überfahrt nach Europa mehrere Monate, in denen die grünen Bohnen hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt waren. Dabei veränderten sich Geschmack und Farbe und die Bohnen hatten am Ende der Reise einen seltsamen Gelbstich. Die Verbraucher hatten sich an diese Veränderung gewöhnt und darum wird heute das “Monsooning” gezielt eingesetzt, indem die Bohnen während des Monsuns in oben offenen Lagerhäusern der Witterung ausgesetzt werden.
Qualitativ hochwertiger Kaffee wird ausser im Staat Karnataka noch in Tellichery und Malabar im Staat Kerala angebaut. Ausserdem im Südwesten sowie in Nilgeris im südöstlichen Staat Tamil Nadu.
Der Geschmack indischen Kaffees ist weich und würzig mit einem kraftvollen Körper.
Brasilien
Brasilien wird zu Recht als Gigant des Kaffeemarktes bezeichnet. Hier wachsen rund 4 Mio. Kaffeebäume, 75% der Ernte wird von Kleinbauern produziert. Bei der Vielzahl der Kaffeesorten, die in den einzelnen Regionen angebaut werden, ist es eigentlich ein Unding, von “brasilianischem” Kaffee zu sprechen. Auf dem internationalen Kaffeemarkt wird der zumeist gewaschene und sonnengetrocknete Kaffee aus Brasilien in “Brazils” und “Milds” sowie “Other Arabics” eingeteilt.
Obwohl in 17 von 26 brasilianischen Gliedstaaten Kaffee angebaut wird, erzeugen alleine die 4 Staaten, Paraná, São Paulo, Minas Gerais und Espírito Santo 98% des Gesamtertrages, wobei Paraná, im Süden des Landes, für 50% der Gesamtproduktion verantwortlich ist.
Die Anbauregion im nördlichen Küstenland bringt einen Kaffee mit dem typischen Meerwassergeschmack hervor, der vorwiegend nach Nordafrika, in den Mittleren Osten und nach Osteuropa ausgeführt wird.
Zu den interessantesten Sorten gehört der Bahia. Leider ist er nur sehr schwer zu beschaffen, da Brasilien nach den Vereinigten Staaten den meisten Kaffee im eigenen Land verbraucht und somit viele edle Kaffees gar nicht erst ausgeführt werden.
Brasilien erzeugt den grössten Teil der Robustas in Standard-Konsumqualität, wie sie in Supermärkten erhältlich ist. Dieser brasilianische Robusta wird als Conillon vermarktet und macht etwa 15% der gesamten Kaffeeproduktion aus.
In Minas Gerais hat man in der Region Cerrado alte Bourbon-Varietäten wieder entdeckt, die jetzt als Plantagenkaffee – beispielsweise als Capin Branco und Vista Allegre – angeboten werden. Der Capin Branco ist milder im Geschmack als der würzige und fruchtige Vista Allegre. Beide haben relativ wenig Säure, doch wie alle brasilianischen Kaffees sollten sie “jung” getrunken werden, da sie bei längerer Lagerung zuviel Säure entwickeln. In der Regel werden die ungewaschenen und sonnengetrockneten Bohnen als “Brazil” verkauft, um sie von den feineren “Milds” zu unterscheiden. Neben zahlreichen Arabica-Sorten wird auch der Conillon, eine Robusta-Art gezogen. Die Qualitäten der 1720 von Französisch-Guyana eingeführten Pflanzen sind im allgemeinen durchschnittlich, dabei aber sehr unterschiedlich. Sie bieten für jeden Geschmack etwas: Der medizinisch schmeckende Rio wird im Land selbst konsumiert. Die im Norden in Meeresnähe wachsenden Sorten haben ein kräftiges See-Aroma, und die alten, in der südöstlichen Cerada-Region jetzt wieder neu kulitvierten Bourbon-Bohnen sind ansprechend mild-würzig und haben wenig Säure. Verheerende Frosteinbrüche im Süden des Landes haben meist gravierende Auswirkungen auf den Welthandel. Die brasilianische Wirtschaft hat sich daher von der einst dominierenden Kaffee-Industrie, die der Staat bis 1990 sehr streng kontrollierte und reglementierte, wieder unabhängig gemacht. Endgültig vorbei sind damit auch die Zeiten, in denen Überproduktionen ins Meer geschüttet werden mussten, um die Preise stabil zu halten.
Costa Rica
Der costaricanische Tarrazu ist einer der besten Kaffees der Welt. Er zeichnet sich durch einen milden, unverfälschten Geschmack und einen herrlichen Duft aus.
In Costa Rica leben 3,7 Mio. Menschen und es gibt 400 Mio. Kaffeebäume. Der Kaffee von stets gleich bleibender Qualität garantiert 25 % der Exporterlöse. In Costa Rica werden ausschliesslich Arabica-Bohnen kultiviert. Der Anbau von Robusta-Kaffee ist verboten. Costaricanischer Qualitätskaffee trägt die Bezeichnung SHB: strictly hard bean. Das bedeutet, dass der Kaffee in Höhenlagen über 1500 m kultiviert wird. Durch die Abkühlung in den Nächten wachsen die Kaffeebäume langsamer, was wiederum eine bessere Geschmacksbildung in der Bohne garantiert. Allerdings verteuern die langen Transportwege die Kaffeebohnen.
Besonderen Kaffeegenuss versprechen die Namen Juan Vinas, H. Tournon, Windmill, Montebellow und Santa Rosa. Eine Sonderstellung geniesst der Minita Tarrazu: Er wird gänzlich ohne Kunstdünger und Pestizide kultiviert und von Hand geerntet und verlesen. Jahresernte:500.000 kg.
Alle Kaffeesorten, die nicht den hohen Qualitätsanforderungen entsprechen, werden mit Lebensmittelfarbe blau eingefärbt und an die einheimische Bevölkerung verkauft.
Als Kolumbus an der “reichen Küste” vor Anker ging, gab es hier noch keinen Kaffee. Erst vor rund 250 Jahren wurden die ersten Pflanzen von Kuba eingeführt. Inzwischen ist Costa Rica ein Kaffeeland der Superlative: Es produzierte als erster zentralamerikanischer Staat Kaffee auf kommerzieller Basis, setzte auf wissenschaftliche und agrartechnische Innovationen und führte die Anbau- und Verarbeitungsabläufe auf ein weltweit vorbildliches Leistungsniveau. Mit durchschnittlich 1600 Kilogramm werden hier die höchsten Ernteerträge pro Hektar überhaupt erzielt. Die etwa 300 Arabica-Spitzensorten begeistern selbst anspruchsvollste Kaffeekenner. Strenge Wasserverordnungen und Umweltschutzauflagen tragen ebenso zur hervorragenden Qualität der Bohnen bei wie die günstigen klimatischen Bedingungen. 1996 lag der Ertrag an Kaffeebohnen bei 2,55 Millionen Sack